Kinder und Jugendliche, die pflegen …
... helfen beim An- und Ausziehen … reichen Essen an … stehen nachts immer wieder auf … lagern um … wechseln Windeln … cremen ein … leeren Katheter … stellen Medikamente zusammen … kochen … kaufen ein … waschen die Wäsche … bügeln … binden Schuhe … hören zu … vereinbaren Termine … motivieren zum Aufstehen … kämmen Haare … putzen die Nase … schneiden die Fingernägel … halten das Telefon … helfen beim Briefe schreiben … heben Dinge auf, die hinuntergefallen sind … schieben Rollstühle … sind abrufbereit, wenn sie bei ihren Freunden oder unterwegs sind … bedienen Rampen und Hebegeräte … begleiten bei Arzt- und Krankenhausbesuchen
… und machen noch viel mehr für ihre kranken Angehörigen.
Hier ein paar Tipps, wie du auf dich selbst aufpassen und was du selber machen kannst:
Versuche, so oft es nur geht, Kind und jugendlich zu sein! Wie das gehen kann: Triff dich mal wieder mit Freunden und Freundinnen und, wenn möglich, organisiere für diese Zeit eine Person, der du die Pflege übergeben kannst. Mache Dinge, die kind- und jugendgerecht sind: Klettere auf einen Baum, gehen mit Bekannten Shoppen, spiele Ball, gehe tanzen, kaufe dir ein Eis, höre Musik, gehe Baden oder mache etwas, was du schon immer einmal machen wolltest. Es ist so wichtig, gute Freundinnen und Freunde zu haben, mit denen man das teilen kann. 🙂
Rede mit einer Person, der du vertraust. Lass dir niemals einreden, dass diese Tätigkeiten kind- oder jugendgerecht sind! Das, was du tust, tun normalerweise Erwachsene, die dafür ausgebildet sind und regelmäßige Pausen haben! Wenn du merkst, dass dich jemand nicht ernstnimmt, erkläre es noch einmal. Vielleicht hört dir auch eine andere Person gerne zu.
Was Andere machen können:
Hören und sehen Sie hin, wenn sich Kinder oder Jugendliche Ihnen anvertrauen. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie die Situation für die Betroffenen sein kann. Meist ist eine große Angst vorhanden, von den Eltern oder von anderen Angehörigen getrennt zu werden. Deswegen gehen Sie bitte äußerst vertraulich mit dem Gehörten um und überlegen Sie sich dann, wie Sie weiter vorgehen möchten. Brauchen die Ratsuchenden professionelle Unterstützung, so finden Sie nachfolgend einige Adressen und Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können.
Weitere Adressen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Eltern oder andere Angehörige pflegen:
Young Carer Coach Nachrichten- und Vernetzungsplattform mit aktuellen Infos, Terminen und Kontakten für junge pflegende Angehörige.
Windschatten Berlin, Ernst Freiberger-Stiftung, Young Carer Zentrum
echt unersetzlich Berliner Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich um kranke oder behinderte Familienmitglieder kümmern mit dem Angebot einer Mailberatung.
In 2 Welten – Young Carer im Fokus Angebote für Young Carers, Fachkräfte & Organisationen und für Familie & Angehörige.
Kinderschutzbund Bad Segeberg, Young Carers Deutschland
Young Supporters Verein zur Unterstützung junger Menschen, die mit einem schwerkranken oder sterbenden Angehörigen leben.
Pausentaste Beratungsangebot des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für Young Carers.
Superhands Internetplattform für Kinder und Jugendliche, die zu Hause Angehörige pflegen.
JUMP, Junge Menschen mit Pflegeverantwortung
Demenz Buddies Austausch und Vernetzung für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren, die einen Menschen mit Demenz in ihrer Familie begleiten.
Aufwind e.V. Hife für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit krebskranken Eltern.
Flüsterpost e.V. Mainz Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern.
https://www.pink-kids.de Für Kinder, deren Mutter an Brustkrebs erkrankt ist.
NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V.
Für Kinder psychisch kranker Eltern:
Weitere nützliche Adressen:
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche „Nummer gegen Kummer“: 116 111 anonym und kostenlos (Mo-Sa 14-20 Uhr). Online unter www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendtelefon
Zur Situation pflegender Kinder und Jugendlicher in Deutschland:
Abschlussbericht zum Projekt ,,Die Situation von Kindern und Jugendlichen als pflegende Angehörige, Universität Witten/Herdecke, Leitung: Prof. Dr. Sabine Metzing, gefördert durch das Bundesministeriums für Gesundheit, Förderzeitraum 01.06.2015-31.12.2017.
Zentrum für Qualität in der Pflege – ZQP-Report „Junge Pflegende“, 2017.
Buch:
Sabine Metzing: Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige. Erleben und Gestalten familiärer Pflege. Verlag Hans Huber (Bern, Göttingen, Toronto, Seattle) 2007.
Hilfe für Eltern und Angehörige- Ratgeber und Anlaufstellen:
Allgemein:
pflege.de
pflege-in-not.de
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend > Wege zur Pflege.de
Bundesministerium für Gesundheit
deutsche-rentenversicherung.de
einfach-teilhaben.de
Selbsthilfe:
Bundesverband behinderter Eltern e.V.
MS-Patienten:
www.leben-mit-ms.de
www.msundich.de
Krebspatienten:
www.krebshilfe.de
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS):
www.lateralsklerose.info/hilfe-fuer-als-patienten-angehoerige
www.als-selbsthilfe.de
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